
Bramsche. Landrat Dr. Michael Lübbersmann war begeistert: 43 Unternehmen aus Bramsche und Umgebung waren beim 7. Berufsorientierungsparcours B.O.P. in Bramsche angetreten und warben mit viel Engagement um Nachwuchskräfte. „Die Veranstaltung ist ein absoluter Gewinn für die Jugendlichen und die Unternehmen“, so der Landrat. Auf seinem Messerundgang begleitet wurde Lübbersmann von Magdalena Antonczyk von der Servicestelle Schule-Wirtschaft der Maßarbeit. Sie moderiert zusammen mit Bramsches Wirtschaftsförderer Klaus Sandhaus ein regionales Netzwerk, in dem sich Unternehmensvertreter und Pädagogen der weiterführenden Schulen Bramsches austauschen. „In diesem Kreis ist der Berufsorientierungsparcours entstanden“, so Antonczyk. Organisiert wird der B.O.P. von der Servicestelle, der Wirtschaftsförderung, den Bramscher Schulen und den Unternehmen Feik, Strehl und Hardeck. Gastgeber war die Hauptschule Bramsche: „Das Team um Schulleiterin Dorte Hierse hat ganz tolle Arbeit geleistet“, bedankten sich Antonczyk und Sandhaus.
Auf dem BOP bereiten sich die Haupt- und Realschüler ab der achten Jahrgangstufe ebenso wie Gymnasiasten gezielt auf den Übergang in den Beruf vor. Mithilfe eines sogenannten Laufbuches sucht sich jeder Jugendliche vorab sechs Betriebe aus, die er besucht. Dort legt er dann eine praktische, berufstypische Arbeitsprobe ab und ergänzt seine Informationen über das jeweilige Unternehmen.
Dabei kommen die Jugendlichen automatisch mit den Firmenmitarbeitern ins Gespräch – oft sind das die Azubis der Unternehmen. Sie leiten die Schüler bei den Arbeitsproben am jeweiligen Stand an, berichten aber auch aus ihrem Ausbildungsalltag. „Was mich begeistert, ist die hohe Motivation der Betriebe, sich auf die Schüler einzustellen“, stellte Lübbersmann fest. Und versuchte sich dann ebenfalls an der einen oder anderen Arbeitsprobe. So fertigte er etwa beim Unternehmen Sostmann aus Brät und Naturdarm in eine handgemachte Bratwurst.
„Durch die Praxisaufgaben entsteht eine erste Bindung der Schüler an die Betriebe“, erläuterte Magdalena Antonczyk. Vertieft werden die dann durch ein Praktikum oder Probearbeitstage. Manche der Unternehmen rekrutieren inzwischen regelmäßig ihre Auszubildenden beim B.O.P. Das Möbelhaus Hardeck etwa findet bereits die Hälfte der gesuchten Azubis hier. Dass sich die Suche nach Azubis auf dem Berufsorientierungsparcours für Unternehmen lohnt, bestätigt auch Constanze von Laer, Leiber GmbH in Bramsche. „Ein Betrieb kann viel von den jungen Leuten lernen, weil sie noch den Blick über den Tellerrand haben.“ Letztlich gehe es beim BOP darum, das sogenannte Brain-Drain, das Abwandern von talentierten Menschen in andere Regionen, zu verhindern, skizzierte Wirtschaftsförderer Sandhaus. So kommen 30 der teilnehmenden 43 Unternehmen direkt aus Bramsche. „Wir wollen die klugen Köpfe hierbehalten!“, betonte Sandhaus.