
Osnabrück. Das Thema Fachkräftesicherung steht beim Landkreis Osnabrück ganz oben auf der Agenda. Neben den Aktivitäten des Fachkräftebüros und der Wirtschaftsförderung WIGOS ist auch der Jugendbereich der MaßArbeit aktiv eingebunden: „Es gilt, vorhandene Potenziale zu heben und keinen Jugendlichen verloren zu geben“, sagte Landrat Dr. Michael Lübbersmann jetzt bei einem Besuch der Servicestelle Schule-Wirtschaft (SSW) der MaßArbeit. Viel Resonanz erfährt der Ende 2018 gestartete Beratung zur Azubiansprache der SSW: Das Team berät dabei Unternehmen ganz gezielt bei der Nachwuchsgewinnung.
Die Servicestelle ist Teil des Übergangsmanagements der MaßArbeit und im Gebäude der Handwerkskammer in Osnabrück stationiert. Das zweiköpfige Team unterstützt landkreisweit Schulen und Betriebe dabei, praxisorientiert die Berufsorientierung und Ausbildungsreife künftiger Nachwuchskräfte zu verbessern. Über die Begleitung zahlreicher Kooperationen zwischen Unternehmen und Schulen lernen die Betriebe darüber hinaus früh potenzielle Azubis kennen. „Wir helfen den Partnern dabei, die Zusammenarbeit mit Leben zu füllen“, erläuterte Magdalena Brosda dem Landrat. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Kerstin Hüls erarbeite sie Projektpläne, begleite deren Umsetzung und berate Schulen sowie Unternehmen dabei, Praktika nachhaltig zu gestalten oder die Eltern stärker in die Berufsorientierung einzubeziehen.
Mit der neuen Beratung zur Azubiansprache spricht das SSW-Team ganz gezielt gerade kleinere Unternehmen an, die oft nicht über die zeitlichen Möglichkeiten verfügen, sich intensiv um die Nachwuchsgewinnung zu kümmern. Dabei geht es dann etwa um Strategien, potenzielle Azubis über Social Media oder im Allgemeinen online anzusprechen aber auch zeitnahes Bewerbermanagement spielt eine Rolle. „Oft sind es gerade die kleinen, schnell umsetzbaren Tipps, die den Unternehmen weiterhelfen“, sagte Kerstin Hüls. „Wir verfügen inzwischen über einen reichen Fundus an Best-Practice-Beispielen und unterschiedlichen Strategien – und die Unternehmen schätzen vor allem unseren unkomplizierten Service.“
Hüls und Brosda sind jedoch auch Expertinnen für Netzwerkarbeit. Landkreisweit sieben Netzwerke, in denen sich Unternehmensvertreter, Pädagogen und Arbeitsmarktakteure regelmäßig austauschen, haben sie initiiert. Sie seien dabei als Dienstleister unterwegs, berichteten die MaßArbeiterinnen dem Landrat. „Wir kümmern uns um die Organisation, setzen thematische Impulse und greifen die Anliegen der Teilnehmer auf“, skizzierte Magdalena Brosda. Wichtig sei, dass alle die Gelegenheit hätten, innovative Projektideen kennen zu lernen, Best-Practice-Beispiele zu bewerten und sich über erfolgversprechende Ansätze im Übergang zwischen Schule und Beruf zu informieren.
Einen regelmäßigen Austausch mit der Servicestelle pflegt der Landrat bei den zahlreichen Ausbildungsmessen, die die SSW ebenfalls organisiert oder mit organisiert. Mit „Azubis werben Azubis“, „Talent trifft Ausbildung“ oder Berufsorientierungsparcours B.O.P.“ werden regional ausgerichtet Schülerinnen und Schüler mit Unternehmen zusammen gebracht. „Ich bin immer wieder begeistert, dass auch die langjährig etablierten Messen immer weiterentwickelt werden“, sagte Lübbersmann. So habe sich etwa die Einbeziehung der Eltern deutlich verändert. Er erhalte bei seinen Rundgängen über die Messen immer wieder viel positive Resonanz der Unternehmen: „Sie leisten tolle Arbeit und das würdigen auch die Betriebe“, bedankte sich der Landrat beim SSW-Team.