Bei Azubi-Suche in Bramsche den "Bedenkenhammer" ausblenden

Bramsche. Soziale Medien und das sogenannte Mobile Recruiting werden für Betriebe bei der Suche nach Auszubildenden immer wichtiger. Im Rathaus an der Hasestraße befassten sich jetzt 30 örtliche Firmenvertreter und Lehrer aus Bramsche und Wallenhorst mit den entsprechenden Chancen und Möglichkeiten.
 
"Deutsche Unternehmer haben immer so einen Bedenkenhammer im Kopf", stellte René von der Haar (Chef der Agentur Medienweite) gleich zu Beginn seiner Einführungsrede fest. Die Angst, bei der Personal- und Auszubildendensuche auch auf Social-Media-Kanäle wie Facebook, Instagram oder Xing zu setzen, sei folglich immer noch ausgeprägt. Dabei, so von der Haar, sei "kaum ein Medium schneller als dieses" - und kaum eines einfacher zu nutzen.
Der Fachmann forderte die anwesenden Firmenvertreter und Lehrer auf, sich dem Mobile Recruiting mutig zu nähern. Eine Präsenz der Firmen und Betriebe in den Sozialen Medien sei wichtig. Zum einen als Plattform zur eigenen Darstellung, zum anderen aber auch als Forum zur Kontaktaufnahme oder zur Personalsuche. "Regelmäßigkeit schafft Vertrauen", stellte er mit Blick auf mögliche Online-Auftritte fest. Auch ein langfristig  angelegter Redaktionsplan mit einem festen Team und klaren Zuständigkeiten für die Social-Media-Seiten sei bedeutsam. "Vertrauen sie dabei ruhig auf ihre Azubis", ermunterte von der Haar die Unternehmensvertreter. Die seien "nah dran an der Zielgruppe" und träfen dann auch den richtigen Ton. "Bitte, finden Sie in den Sozialen Medien Ihren Rhythmus. Planen Sie ihre Zeit, und bleiben Sie authentisch. Entwickeln Sie für den Fall der Fälle aber auch einen Krisenplan", rief von der Haar seinen Zuhörern zu.
Er empfahl den Unternehmern zudem, neben Fotos vor allem auch auf Film- und Videosequenzen zu setzen. Gerade das komme bei Jugendlichen an und erleichtere das Zusammenfinden. Und: Junge Menschen erwarten bei Dialogen in den Social-Media-Kanälen sehr zeitnahe Antworten auf ihre Fragen bzw. Posts.
Magdalena Brosda (Servicestelle Schule/Wirtschaft der Maßarbeit) lud die Unternehmer aus der Region Bramsche unterdessen ein, sich bei allgemeinen Fragen zur Ansprache von Azubi-Kandidaten gerne auch bei ihr im Kreishaus am Schölerberg zu melden. Sie und ihre Kollegen stünden zudem für Gespräche bei Besuchen in den Firmen bereit. Auch Brosda will dann mithelfen, die Bedenkenhämmer im Kopf zu beseitigen.
 
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Text und Bild: Marcus Alwes